Menschen orientalischer, arabischer und afrikanischer Herkunft bleiben häufig die Wege verschlossen, ihre Fähigkeiten und Qualifikationen auf beruflicher Ebene zum Ausdruck zu bringen. Um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, sind sie oft gezwungen unterhalb ihrer persönlichen und beruflichen Kompetenz zu arbeiten.
Gründe hierfür sind unter anderem:
- Zeugnisse und Berufsabschlüsse aus den Herkunftsländern werden in Deutschland selten als gleichwertig anerkannt,
- sprachliche Barrieren,
- kulturelle Vorurteile .
Ein weiterer Aspekt kann das Sich- Nicht- Zurechtfinden sein zwischen Bürokratie, Gesetzgebung und fremden sozialen und ökonomischen Lebensverhältnissen. Auch mangelnde Kenntnisse der deutschen Akteure über Beweggründe und Herangehensweisen von Migranten an berufliche Belange verhindern deren Zugänge.
Der Lotsendienst hat das Ziel, Migrantinnen und Migranten bestehende Angebote in den Bereichen der beruflichen Bildung und im Vorfeld einer Existenzgründung erschließen zu helfen.
Unterstützungsmöglichkeiten bei der beruflichen Orientierung werden vermittelt und Förderprogramme bekannt gemacht und je nach Bedarf weitere Beratungseinrichtungen, öffentliche Institutionen und andere in den Prozeß miteinbezogen.
Das Potential für eine berufliche Selbständigkeit und einer späteren Existenzgründung von Migrantinnen und Migranten soll erkennbar gemacht, aktiviert und unterstützt werden.
Wir möchten den interessierten Migrantinnen und Migranten den für sie wie oft auch für Einheimische schwer überschaubaren Weg durch die komplexen Strukturen der Berufsbildungs- und Gründungslandschaft bahnen. Dies soll durch individuelle Beratung, Vermittlung und Begleitung erreicht werden.
Das Projekt wurde in den Jahren 2001 – 2004 durch die Robert Bosch Stiftung gefördert und wird seitdem durch sonstige Spenden und Zuwendungen unterstützt.